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2024/02  Newsletter aktuell

Dezember 2024

Einleitung

Neben den wöchentlichen Nachrichten über die laufenden Arbeiten auf unserer Webseite und auf Facebook möchten wir euch im zweiten Newsletter dieses Jahres einen Überblick über unsere Arbeiten geben. 
Der Wunsch, die Arbeiten am Triebwagen dieses Jahr abschliessen zu können, hat sich leider nicht erfüllt. Die Fortschritte der vielen Arbeiten, die in den 6'100 freiwilligen Arbeitsstunden erzielt wurden, lassen sich bewundern und verändern den Triebwagen immer wieder. Die 4'800 Stunden, die am Triebwagen in der Remise Wald aufgewendet wurden, sind beachtlich. Die geleistete Freiwilligenarbeit in diesem Jahr ist in etwa dieselbe geblieben wie im letzten Jahr.
Unerwartete Probleme, die beim Arbeiten zum Vorschein kamen, setzten uns zu. Bei verschiedenen Arbeiten haben wir den Aufwand leider unterschätzt.


Bild 1 Führertisch · siehe auch Pult 3D-CAD

Engineering und Konstruktion

Felix Hasler, unser künftiger technischer Leiter, war uns eine grosse Stütze. Verschiedene Elemente hat er bestimmt und für uns beschafft. Er berechnete die Heizleitungen der Heizdrähte für die Frontscheiben, kümmerte sich um eine Lösung für die Dienstbeleuchtung und um vieles mehr. Er steht uns stets mit Rat und Tat zur Verfügung.
Ruedi Schuppli erledigte nebst der Konstruktion der Deckplatten für die Führertische auch die Konstruktion für den Einbau der Erdkontakte und der Drehzahlgeber. Diese Teile zu konstruieren und zu beschaffen ist eine komplexe Angelegenheit. Die geringe Anzahl Teile, die wir benötigen, kann in der Beschaffung ein Vorteil, aber auch oft ein Hindernis sein.
In Werner Frey haben wir in Dietlikon einen Mechaniker gefunden, der die benötigten Teile präzise und zu guten Konditionen anfertigt und bereits unglaublich viele Teile hergestellt hat.


Bild 2 Ruedi Schuppli bespricht mit Felix Hasler den Einbau der Geber für die Geschwindigkeitserfassung    


Bild 3 Ruedi Schuppli bespricht mit Werner Frey die Fertigung von Teilen

Pneumatik

Willi Reichlin hat die Arbeiten an den Rohrleitungen abgeschlossen. Die Rohre und Behälter wurden mit Luft gefüllt, um deren Dichtheit und auch einige Funktionen zu prüfen. Dazu mussten einige elektrische Bestandteile, wie Ventile der Lufttrockner sowie die Ventile am Ein- und Ausgang des Hauptluftbehälters eingespiesen werden. Defekte Dioden an den Taktgebern der Ventile verlangten zwei Versuche, bis die Überprüfung funktionierte.
Angeschlossen und funktionstüchtig sind auch die Scheibenwischer und die Rückspiegel. Diese haben der Überprüfung standgehalten.


Bild4 Willi Reichlin prüft, ob Scheibenwischer und Rückspiegel funktionieren · siehe auch TW5 Pfeife akustisches Warnsignal (Video-File muss im Download-Ordner geöffnet werden)

Verkabelungen

Längere Zeit blieben die begonnenen Verkabelungsarbeiten liegen, das ist nicht optimal. Als technischer Leiter, nach fast einem Jahr Unterbruch bei den Arbeiten im Apparateschrank, war es mühevoll, diese weiterzuführen. Geholfen hat mir, dass alle früheren Unstimmigkeiten fortlaufend in einer Pendenzenliste festgehalten wurden und diese laufend aktualisiert wurde. Nun bin ich wieder à jour und weitergekommen. Einige wenige Arbeiten stehen noch an.
Als Nächstes geht es ans Fertigstellen der Verkabelungen im Zugsicherungsschrank und an den beiden Führerpulten. Erste Prüfungen konnte Felix Hasler bereits ausführen, weitere stehen noch an.
Bei der Überprüfung der ersten Stromkreise hat Felix Hasler, ausser defekter Widerstände der Messtromkreise keine Probleme festgestellt.


Bild 5 Röbi Graf bei der Verkabelung des Apparateschrankes

Innenraum

Bereits im letzten Newsletter durften wir mitteilen, dass das Abteil Erster Klasse fertig eingerichtet ist. Im Abteil Zweiter Klasse sind die Heizkörper, die Sitzbänke und die Tischchen montiert. Ebenso wurden die Gepäckträger angeschraubt und die Dachverschalungsplatten festgemacht. Insgesamt eine grosse Arbeit, vor allem von Röbi Ziegler, David Bänziger und Franz Fuchs. Momentan fehlen noch die Betätigungsgestänge, um die Lufteintritte der Lüftung zu öffnen oder zu schliessen, zwei Abteiltüren sowie der Einbau der Lautsprecher.


Bild 6 Das Abteil der Zweiten Klasse  Download Bild   ▷ Download Y-Ray Video


Bild 7 Röbi Ziegler und Franz Fuchs montieren einen Gepäckträger


Bild 8 Franz Fuchs passt eine Türschwelle an


Bild 9 Marco Engler bringt an den Sitzplätzen die Schilder der "Besitzer" an

Plattformen und WC-Raum

Auf der Plattform auf Seite des Führerstandes 1 sind die Klappsitze fertig eingebaut.
Die Klappsitze an der WC-Wand zu montieren, war ziemlich herausfordernd. So ist der neue Auszug des Fäkalientanks dort untergebracht. Durch das Entfernen einer Stütze und der Montage des Untergestells eines schmalen Sitzes von der Plattform 2, das dort nicht mehr benötigt wurde, gelang uns das Einbau-Experiment. Heizkörper, Sitz und Abdeckung, sowie Fäkalientank sitzen passgenau.
Im WC-Raum werden die Wände um die Toilette und das Lavabo mit Abdeckungen geschützt. Willi Reichlin begann mit dem Einbau der Verrohrung zum Lavabo und zum WC. Heute fehlt noch die Deckenverschalung, die Türe zu den Bediengeräten des Apparateschrankes, sowie der Schrank darüber.


Bild 10 David Bänziger baut die Abdeckung des Fäkalientankes ein


Bild 11 David Bänziger beim Einbau der Deckenverschalung auf einer Plattform

Führerstände

Die Deckplatten der Führertische sind angepasst und montiert. Die Anzeige- sowie die Bediengeräte sind eingebaut und mit wenigen Ausnahmen verkabelt. Willi Reichlin hat die Sanderkasten für den Sand, um das Schleudern oder Gleiten zu vermeiden, eingebaut. Ein Phänomen oder ein Sonderfall hatten wir hier zu lösen: Obwohl wir weder in den Führerständen noch an den beiden Sanderkasten etwas geändert hatten, konnten diese nicht eingebaut werden. Mit Willis Fähigkeiten für Anpassungen konnte auch dieses Problem gelöst werden.
Die grössten anstehenden Arbeiten sind nun noch der Einbau der Totmannpedale (siehe auch Pedal Führerstand interaktiv) in beiden Führerständen sowie die Montage der Deckenverschalungen.
Im Moment beschäftigen wir uns mit dem Zusammenbau der Türchen zu den Führertischen und den Schränken auf der Seite des Führergehilfen.


Bild 12 Willi hat die fehlende Griffstange gefertigt und passt diese an


Bild 13 Röbi Graf bei Verkabelungsarbeiten an einem Führertisch


Bild 14 Hans-Jörg Bickel montiert die Schlösser und Verriegelungsgestänge an den Führertischtürchen


Bild 15 Fritz Lengacher reinigt die Sitze des Lokführers

Wagenkasten 

Eingebaut sind die beiden Fronttüren. Die Holzeinlagen auf Seite des Fahrzeugkastens sind angepasst. Mit viel Geduld hat sich Franz Fuchs den aufwändigen Restaurierungsarbeiten der Schiebetüren angenommen. Dank seinem Einsatz können wir bald wieder ein grosses Kapitel abschliessen. Bis jetzt haben wir eine der vier Schiebetüren eingebaut. Für die Abdichtung im offenen und geschlossenen Zustand konnte eine Lösung gefunden werden. Eine weitere Türe ist zum Einbauen bereit, und die beiden letzten Türen sind beinahe komplett.
Vor dem Zusammenbau der Türen, wurden die Bleche von David Bänziger auf beiden Seiten gespritzt.


Bild 16 Franz Fuchs und Willi Reichlin bringen eine Schiebetüre zum Laufen

Detailarbeiten

Obwohl sich die Arbeiten langsam dem Ende nähern, zeigen sich immer wieder Kleinigkeiten, welche fehlen. Wie zum Beispiel der Haltegriff des einen Führertisches oder derjenige an der Wand hinter dem Lokführer. Nicht auffindbar war auch der Träger eines Sitzes der Zweiten Klasse. Für Willi Reichlin kein Problem. Was fehlt oder ersetzt werden muss, stellt er einfach her.


Bild 17 Flemming Gubler reinigt und lackiert die Heizschalter

Unterstützung

Wir schätzen es sehr - nennen es auch Glück - Leute zu finden, die sich anerbieten, uns bei verschiedenen Arbeiten zu unterstützen oder sich dafür stark zu machen. So dürfen wir immer wieder auf spezielles Know-how zurückgreifen. Christof Wohlleb hat sich anerboten, unsere Frontfenster in der Oldtimer-Garage in Höri zusammenzusetzen. Die beiden Fenster ohne Heizung sind bereits zurück in Wald, die beiden Fenster mit Heizungen sind noch in Arbeit.

Am Tag der Offenen Tür, am 12. Oktober erkundigte sich Bruno Huber bei uns nach den Geschwindigkeitsmessern. Er anerbot sich, diese ohne Entgelt zu revidieren. Gerne nahmen wir das Angebot an, die vier Geschwindigkeitsmesser durch ihn revidieren zu lassen. Den einen hat er so abgeändert, dass wir nun je zwei identische Geräte haben: zwei mit Uhr und Kilometerzähler für den Führerstand 2 und zwei ohne Anzeigen für den Führerstand 1. Die Langzeitaufzeichnung auf Papierrollen benötigen wir nicht mehr und diese wurde durch Bruno Huber ausgebaut. Ebenso hat er die Geber für die Geschwindigkeitserfassung auf Vordermann gebracht.


Bild 18 Christoph Wohlleb und André Steinmann haben sich dem Zusammenbau der  Frontfenster angenommen

Anerkennung

Auch dieses Jahr durften wir immer wieder lobende Kommentare auf Facebook lesen und uns an ansehnlichen Spenden erfreuen. Zwei spezielle Begebenheiten bleiben uns in Erinnerung.
Bernhard Spalinger hat uns zu einer Rundfahrt mit seinem Dampfboot auf den Urnersee eingeladen. Beim Apéro auf dem Rütli und der Fahrt auf den Oberaxen zum Mittagessen genoss unsere Arbeitsgruppe einen wunderbaren Tag. Wir bedanken uns herzlich für das grossartige Erlebnis.
Martin Brennwald hat sich als Dank für unseren Einsatz anerboten, uns ein Nachtessen mit Risotto zuzubereiten. Solche Anerkennungen schweissen zusammen und motivieren. Wir haben den Risotto genossen und bedanken uns recht herzlich für das schmackhafte Nachtessen.


Bild 19 Bruno Huber hat einen revidierten V-Messer nach Wald gebracht · siehe auch V-Messer - Lok-Geschwindigkeitsanzeige


Bild 20 Die Arbeitsgruppe an der Landestelle des Rütli · siehe auch Ausflug nach «Oberaxen»


Bild 21 Beim Mittagessen auf dem Axen | vorne rechts Bernhard Spalinger, der uns zum tollen Ausflug eingeladen hat


Bild 22 Martin Brennwald kocht das Risotto und Manfred Kipfer grilliert die Würste


Bild 23 Risottoessen in der Remise

Anlässe

Dieses Jahr haben wir für zwei Anlässe die Remisen-Tore geöffnet. Der geplante Anlass «Wald rollt» im Juni wurde wegen der schlechten Wetterprognose von den Organisatoren abgesagt. Wir entschieden anders und öffneten trotzdem die Tore. Und es hat sich gelohnt! Das Wetter war um einiges besser als prognostiziert und sehr viele interessierte Besucher fanden den Weg zur Remise.

Im Oktober fand zum letzten Mal die Messe «Kleinserien» in Bauma statt. Wir waren mit einem Stand vertreten und öffneten am Samstag die Remise für Besucher. Nicht ganz so viele Besucher durften wir empfangen, aber dafür fanden wir Handwerker Zeit, ihnen den aktuellen Zustand des Triebwagens zu zeigen und zu erklären.


Bild 24 Hugo Wenger, Röbi Ziegler und Erwin Zehnder unterhalten sich im Abteil der Ersten Klasse


Bild 25 Urs Inderkum, Erwin Zehnder und Ivan Kölliker an unserem Stand in Bauma

Ausblick

Wir waren wohl bei der Berechnung der anfallenden Kosten und den zu benötigenden Arbeitsstunden immer wieder zu optimistisch.
Die Liste, der noch zu erledigenden Arbeiten mit den notwendigen Stunden, ist nun aktualisiert. Es bleiben noch etwa 700 Arbeitsstunden zu leisten. Darin enthalten sind auch die Stunden der Arbeitsvorbereitung in Wald und für anfallende Arbeiten in der Remise, wie Abfall entsorgen und aufräumen. Nicht eingeplant oder berechnet sind die Arbeiten zur Vorbereitung der Inbetriebsetzung, das Prüfen der Verkabelung, das Einsetzen der Kohlenbürsten und einiges mehr. Natürlich ist die uns zur Verfügung stehende Kapazität nur eine Schätzung. Wenn wir mit dem Einsatz der bisherigen Helfer in demselben Rahmen wie bis anhin rechnen dürfen, ist der Abschluss des Projekts Triebwagen absehbar.
Bevor wir an die Überfahrt nach Zürich-Oerlikon denken können, muss die Prüfung und Inbetriebsetzung der Steuerstromkreise und einiges anderes mehr abgeschlossen sein. Dort werden unter der Fahrleitung die Heizstromkreise, der Kompressor, der Umformer und ganz am Schluss die Hauptstromkreise überprüft.
Dies alles ist notwendig, bevor der Triebwagen die ersten Meter selbstständig fahren kann.
Ein grosses Dankeschön an alle Mitarbeitenden, die ihre Freizeit in die Aufarbeitung des Triebwagens, sowie in die Bewältigung der administrativen Arbeiten stecken. Ebenso bedanken wir uns bei den externen Helfern, die uns Arbeit abnehmen oder mit ihrem Wissen unterstützen. Nicht vergessen werden dürfen wir Sie als unsere geschätzten Sponsoren.
In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten. Haben Sie noch kein Geschenk für sich oder Ihre Lieben? Zahlen Sie mit dem Vermerk «Medaille CHF 50.-» auf unser Konto ein und Sie erhalten innert Kürze eine dieser schönen Medaillen. Und selbstverständlich können gleichzeitig auch mehrere Medaillen bezogen werden.

Bild 26 Die Medaille

Um den Schlussspurt finanzieren zu können, würden wir uns selbstverständlich über Ihre Spende auf das Konto CH47 0077 7004 5676 1015 1 sehr freuen.

Röbi Graf
Technischer Leiter