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Newsletter · Mai 2025/01 · aktuell · 📖

Einleitung

Früher als in anderen Jahren, haben wir die Arbeiten in Wald schon wieder in der zweiten Januarhälfte aufgenommen. Natürlich ist es in der ungeheizten Remise zum Arbeiten nicht ideal, aber es gibt auch immer noch Teile zu fertigen und etwas zu montieren. In der Werkstatt heizten wir ein wenig, so dass es dort ganz passabel war.

Bild 1 TW 5 im aktuellen Zustand

Engineering und Konstruktion

Ruedi, unser Konstrukteur, hat die Innengehäuse zu den Achslagern konstruiert. Benötigt werden diese vier neuen Teile für den Einbau der Erdkontakte, sowie für die Geber-Einbaumechanik zur Fahrzeug-Geschwindigkeitserfassung. Mit umfangreichen Gesprächen definierten wir gemeinsam eine qualitativ einwandfreie und recht kostengünstige Design-Lösung. Schlussendlich haben wir uns entschieden, die Teile bei der Hänseler Aluguss in Bürglen zu giessen und bei der Firma P. Loher AG in Uzwil, bearbeiten zu lassen.  

Freundlicherweise hat uns Herr Hänseler ermöglicht, beim Giessen dabei zu sein. Ein tolles Erlebnis, wofür wir uns bei ihm herzlich bedankten. Viele unserer Teile hat unser Mechaniker Werner Frey in Dietlikon gefertigt. So auch weitere notwendige Komponenten für den Einbau der Erdkontakte und der Drehzahlgeber.

 
Bild 2 Die gegossenen Gehäuse

Bild 3 Giessen der Innengehäuse

Schiebetüren

Schon viele Stunden wurden in das Sanieren der Schiebetüren investiert. Nebst all diesen Instandstellungsarbeiten verbesserten wir auch die verschiedenen Dichtungsausführungen auf allen Seiten der Türen. Zwei Türen werden demnächst noch fertig eingebaut und zwei sind nach den umfangreichen Arbeiten schon funktionstüchtig am Fahrzeug im Einsatz.


Bild 4 Franz Fuchs montiert eine Türdichtung am Wagenkasten


Bild 5 Hans-Jörg Bickel baut die Dichtungen auf den Plattformen ein


Bild 6 Gemeinsam wird eine Schiebetüre eingebaut


Bild 7 Flemming Gubler, Franz Fuchs und Willi Reichlin freuen sich, dass der Einbau gelungen ist

Verkabelungen

Die Verkabelungsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen und es hängt z.T. noch das eine oder andere Kabel herunter. Es ist nun Feinarbeit und Geduld angesagt, um die letzten Herausforderungen zu bewältigen und auch das letzte Kabel anzuschliessen. Bei einigen Funktionen sind noch Verbesserungen möglich, oder sogar notwendig. Erste Änderungsanforderungen sind schon erfasst, die bearbeitet werden müssen.


Bild 8 Röbi Graf schliesst die
Türverriegelungsapparate an


Bild 9 Röbi Graf schliesst die Toilette an

Plattformen 

Auf der Plattform 2 ist die Dachverkleidung fertig montiert. Auf der Plattform 1 sind die kombinierten Skihalter-Gepäckträger und die beiden Klappsitze montiert. Nun sind noch die Heizkörper zu verschrauben und anzuschliessen.


Bild 10 Der umklappbare Skihalter-Gepäckträger

Führerstände

Sehr aufwändig waren die Anpassungsarbeiten der Deckenverkleidungen. Diese Herausforderung ist nun auch geschafft. Die Firma Knöpfel Kunststoffwerke in Hinwil hat uns die gewölbten Platten angeliefert, die wir eingepasst und proviosorisch verschraubt haben. Es waren mehrere Anläufe notwendig, bis alles passte. Das ganze Gebilde ist zwar nicht schwer, aber etwas unhandlich. Die Firma Knöpfel wird nun die Platten fertig auskleiden und lackieren, damit sie definitiv eingebaut werden können. Einiges an Arbeit in den Führerständen gab auch das Zusammenstellen der Klappsitze. Im Triebwagen wurde der vorhandene Raum auch mit den schwenkbaren Sitzflächen und Rücklehnen optimal ausgenutzt, wodurch Ablageflächen für Gepäck entstehen können. Vermutlich wird jedoch die Sitzbank-Variante mit Frontausblick gegenüber der Gepäckablage-Konfiguration bei uns mehr Anklang finden. Zum Glück konnten wir für den Zusammenbau unsere alten Originalzeichnungen verwenden. Angepasst wurden auch alle Türchen zu den Schränken im Führerstand. Die Sitze und das Totmannpedal wurden eingebaut, sowie die Luftleitung zur akustischen Signal-Pfeife auf dem Dach montiert. Unsere Kollegen von der Oldtimer Garage in Höri haben tolle Arbeit geleistet und uns auch die beiden beheizten Frontfenster angeliefert, welche wir nun ebenfalls eingebaut haben.

Bild 11 Die Verschalung musste nochmals raus, wurde bearbeitet und wieder eingebaut

Bild 12 Hans-Jörg Bickel passt die Türchen an und baut diese ein

Bild 13 Willi Reichlin repariert das Gestell eines Klappsitzes

Bild 14 Willi Reichlin baut die Leitung zur Pfeife auf dem Dach ein

Bild 15 Marco Engler freut sich am fast fertigen Führerstand

Bild 16 Röbi Ziegler, Franz Fuchs und Röbi Graf haben ein Frontfenster eingebaut

Inbetriebsetzung

Parallelengineering heisst es, wenn alle Arbeitsschritte gleichzeitig ausgeführt werden. Das findet bei uns permanente Anwendung. Von der Konstruktion bis zur Inbetriebsetzung läuft zurzeit alles parallel. Aber anders geht es nicht. Das meiste funktioniert auf Anhieb. Anderem muss nun etwas nachgeholfen werden und das eine oder andere Problem tritt zu Tage. Wir versuchen diese rasch möglichst zu beseitigen um die Pendenzenliste nicht allzu stark anwachsen zu lassen. Die Front- und die Dienstbeleuchtung und die Bremsschützen auf dem Dach funktionieren und der Wendeschalter dreht vor- oder rückwärts in die Fahr- und Bremsstellungen. Schritt für Schritt geht es nun weiter. Für die Inbetriebsetzung unter der Fahrleitung werden wir das Fahrzeug später nach Oerlikon an seinen Geburtsort bringen. Freundlicherweise dürfen wir dort das Testgeleise und die Infrastruktur von Alstom benutzen. Das ist Gold wert.

Bild 17 Felix Hasler beim Ausmessen der Messleitungen

Bild 18 Röbi Ziegler läutet mit Hans-Jörg Bickel die Kabel von Führerstand zu Führerstand aus

Bild 19 Es wird spannend, es hat Spannung

Schnarchli

Auch unser Rangiertraktor «Schnarchli» braucht nun mehr Pflege. Die Prioritäten lagen auf dem Triebwagen und der «Schnarchli» wurde etwas vernachlässigt. Da wir ihn künftig benötigen werden, müssen wir nun auch in dieses Fahrzeug mehr Zeit investieren. Beim «Stöffel»-Verein im Westernwald ist ein identisches Fahrzeug beheimatet. Von dort reiste Hans Pitsch im März zu uns nach Wald und hat zusammen mit Marco einigen Unterhaltsarbeiten durchgeführt. Ein toller Einsatz von Hans an unserem Standort. Marco organisierte eine Unterkunft und kümmerte sich vorbildlich um Hans. Gemeinsam führten sie die dringendsten Instandstellungsarbeiten am Rangiertraktor aus. Von Hans bekamen wir auch gute Ratschläge zum späteren Ersatz der Bremssohlen und die dazu erforderlichen Daten für die Neubeschaffung der Gussteile. Ein grosses Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit.


Bild 20 Hans Pitsch bei Arbeiten am Schnarchli

Bild 21 Zusammen mit Markus Engler stellt Hans Pitsch das Bremsgestänge ein

Anlässe

Am zweiten Mai folgten wir der Einladung unserer Kollegen von «Historic Rail Services GmbH» und besuchten die Werkstätten am Tag der offenen Tür in Winterthur. Am Anlass nahmen die meisten Mitglieder unseres Vorstandes und der Arbeitsgruppe teil. Dies war ein toller Anlass mit einem wertvollen Gedankenaustausch und vielen freundlichen Gesprächen.

Bald steht «Wald rollt» vor der Tür und ein Besuch lohnt sich auch bei uns in der Remise. Bei der Lokremise, Stand Nr. 6, kann die Instandstellung unseres Triebwagens begutachtet werden. Im Festgelände gibt es ganz tolle restaurierte Oldtimer aller Art zu bestaunen. Die Tore der Lok-Remise öffnen wir ab 9 Uhr und schliessen um 16 Uhr. Wenn nun alles gut geht und bei der Inbetriebsetzung keine neuen Schwierigkeiten auftreten, sollte im Sommer auch der «roll out» anstehen. Natürlich werden wir auf allen Kanälen rechtzeitig informieren.

Bild 22 Der Verein Historischer Triebwagen 5 zu Besuch bei Historic Rail Services in Winterthur

Bild 23 Erfahrungsaustausch im BDe 2/4 3 der Betriebsgruppe 101


Bild 24 Vorschau Wald rollt TW5

Bild 25 Vorschau Wald rollt Schnarchli

Ausblick

Auf unserer Pendenzendliste sind noch einige Arbeiten zu erledigen und mit vollem Einsatz steuern wir die Fertigstellung an. Aber zufrieden sind wir wirklich erst, wenn die letzte Schraube angezogen und das letzte Kabel angeschlossen ist und alles wie geplant funktioniert. In Wald können wir die Steuerstromkreise weitgehend in Betrieb nehmen und diese Arbeiten schreiten weiter voran. Natürlich sind auch einige Zusatz-Herausforderungen aufgetreten, die wir jeweils sachgerecht bewältigen. Zum Glück konnten wir bis anhin auch diese Schritte erledigen. Es wäre auch ein Wunder, hätten wir nicht einige Unstimmigkeiten zu beseitigen. Zum Beispiel sind alleine im Zugsicherungsschrank um die 400 Meter Kabel verlegt und es sind 712 Kabelanschlüsse realisiert worden. Es gab aber auch geerbte Probleme, die offenbar schon bei der Übernahme des Fahrzeuges vorhanden waren, so zum Beispiel am Wendeschalter. Dieser blockierte mehrmals. Durch das Verlängern einer der beiden Antriebsstangen zu einer der beiden Walzen, konnten wir das Problem beheben. Nun sind auch die künftigen Schritte für den Fahrbetrieb zu organisieren, weitere Dokumente fertigzustellen, den Unterhalt zu organisieren, das Catering auf die Beine zu stellen und vieles mehr. Falls sich jemand für diese neuen Aufgaben interessiert, nehmen wir gerne Meldungen entgegen.

Um den Schlussspurt finanzieren zu können, würden wir uns selbstverständlich über Ihre Spende auf das Konto CH47 0077 7004 5676 1015 1 sehr freuen.

Röbi Graf
Technischer Leiter

Manfred Kipfer
Layout und Grafik